- Brustkrebs mit viszeralen Metastasen: Ersttherapie mit Chemotherapie oder antihormoneller Behandlung in Kombination mit Ribociclib?
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) stellt in dieser Ausgabe eine Studie vor. Die SAKK ist eine Non-Profit-Organisation, die klinische Studien in der Onkologie durchführt. Bei Interesse für die hier vorgestellte Studie oder falls Sie eine Patientin oder einen Patienten zuweisen möchten, kontaktieren Sie bitte den Studienverantwortlichen (Coordinating Investigator) oder den Studienkoordinator (Clinical Project Manager).
Obwohl bei der Behandlung von Brustkrebs in den letzten Jahrzehnten Fortschritte erzielt wurden, bleibt das metastasierte Mammakarzinom eine unheilbare Krankheit. Das mediane Gesamtüberleben liegt bei 2–4 Jahren, das 5-Jahres-Überleben nur bei 25%. Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem Brustkrebs und viszeralen Metastasen (Lunge, Leber) zum Zeitpunkt der Diagnose haben eher eine schlechtere Prognose. Eine häufige Fragestellung in der Praxis ist die Wahl der Ersttherapie: Kann mit einer primären Chemotherapie schnell ein Ansprechen erreicht werden oder soll direkt mit der antihormonellen Therapie gestartet werden, die dann nach der Chemotherapie sowieso eingesetzt werden würde? Mit der Möglichkeit des Zusatzes eines CDK4/6-Inhibitors zur endokrinen Therapie ist diese klinische Frage aktueller und schwieriger geworden.
In der Studie SAKK 21/18 werden Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem Brustkrebs und viszeraler Metastasierung in zwei Gruppen randomisiert: Sie erhalten entweder die Kombination von Ribociclib (Kisqali®, ein selektiver CDK4/CDK6-Kinase-Hemmer) und endokriner Therapie oder eine Chemotherapie. Der primäre Endpunkt bezieht sich nur auf die ersten 12 Wochen und untersucht die Krankheitskontrolle – stabile Erkrankung oder besser – und gleichzeitig die Lebensqualität der Patientinnen (unter Einbezug der Nebenwirkungen der Therapie) während dieser Zeit. Bei den sekundären Endpunkten werden die üblichen Parameter untersucht: objektive Response-Rate (ORR), progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS) nach drei Jahren.
Diese Studie wird unterstützt durch Forschungsvereinbarungen mit folgenden Institutionen: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, Stiftung Krebsforschung Schweiz und Krebsliga Schweiz.
Studienname:
Ribociclib-endocrine therapy combination versus chemotherapy as 1st line treatment in patients with visceral metastatic breast cancer.
A multicenter, randomized phase III trial.
Teilnehmende Zentren:
An dieser Studie nehmen 44 Zentren in der Schweiz und im Ausland teil. Bitte finden Sie weitere Informa-tionen hierzu auf der SAKK Webseite: https://www.sakk.ch/de/studien.
Coordinating Investigator:
Prof. Dr. med. Thomas Ruhstaller, Brustzentrum Ostschweiz
thomas.ruhstaller@bz-ost.ch
Supporting Coordinating Investigators:
Dr. med. Michael Schwitter
Kantonsspital Graubünden
michael.schwitter@ksgr.ch
Dr. med. Khalil Zaman
Centre Hospitalier Universitaire Vaudois CHUV
khalil.zaman@chuv.ch
Clinical Project Manager:
Dr. Karin Rothgiesser
SAKK Bern
karin.rothgiesser@sakk.ch
Direktor Tumor- und Forschungszentrum
Kantonsspital Graubünden
7000 Chur
tumorzentrum@ksgr.ch