- Frühsommermeningoenzephalitis (FSME)
Bei schweren Verlaufsformen können Restschäden bleiben. Bei 1% der Erkrankten (meistens älteren Patienten) verläuft die Erkrankung tödlich. In der Regel erkranken Kleinkinder (unter 6 Jahren) seltener und der Krankheitsverlauf ist weniger schwer als bei älteren Personen.
Die Wahrscheinlichkeit, an FSME zu erkranken, ist selbst in den Risikogebieten gering. FSME-infizierte Zecken finden sich in etwa 0.1 bis 5% der Zecken in diesen Gebieten.
Für die FSME ist keine kausale Therapie verfügbar, weshalb der Prophylaxe entscheidende Bedeutung zukommt. Im Falle einer Infektion müssen die Krankheitszeichen schnell erkannt und muss eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden.
Vorbeugung
Zur Vorbeugung gegen FSME steht eine sichere und gut wirksame Impfung zur Verfügung. Diese ist für alle Personen empfohlen (im Allgemeinen ab dem Alter von 6 Jahren), welche sich in einem Risikogebiet für Zecken (ganze Schweiz ausser die Kantone Genf und Tessin) aufhalten.
FSME-Impfschema
Das Impfschema ist abhängig vom Impfstoff.
- Für FSME-Immun CC®: 3 Dosen zu den Zeitpunkten 0,1 und 6 Monate
- Für Encepur®: 0, 1 und 10 Monate.
Falls notwendig, kann ein Schnellschema angewendet werden (vgl. Fachinformationen).
Eine Auffrischimpfung wird alle 10 Jahre empfohlen (Bundesamt für Gesundheit. Empfehlungen zur Impfung gegen Zeckenenzephalitis. Bull BAG 2006; Nr. 13:225-31).
Die Impfung kann während des ganzen Jahres durchgeführt werden. Sie ist nebenwirkungsarm und gut verträglich. Schwere Nebenwirkungen sind äusserst selten. Sie treten etwa einmal pro 1 Million Impfdosen auf. Etwa 1% der Geimpften spricht nicht auf den Impfstoff an.
Ergänzend zu den Impfungen sind die allgemeinen Schutzmassnahmen gegen Zecken zu beachten; d.h. gut abschliessende Kleidung und das Meiden von Unterholz. Hilfreich sind ferner Schutzmittel für die Haut und Insektizide für die Kleider.
Da Zeckenstiche oft nicht bemerkt werden, sollten nach einem Aufenthalt im Wald Körper und Kleidung auf Zecken untersucht werden. Das Tragen heller Kleidung erleichtert dabei die Zeckensuche. Haustiere (z.B. Hunde, Katzen oder Pferde) sollten ebenfalls auf Zecken abgesucht werden. Gefundene Zecken sind möglichst schnell zu entfernen, am besten durch Fassen mit einer feinen Pinzette direkt über der Haut und kontinuierlichen Zug. Danach die Stichstelle desinfizieren. Bei Fieber oder anderen Symptomen nach einem Zeckenstich sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Fazit
- Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Erkrankung, die mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen verläuft.
- Bei einem Teil der Patienten geht sie mit einer Meningoenzephalitis einher.
- Bei schweren Verlaufsformen können Restschäden bleiben. Bei 1% der Erkrankten (meistens älteren Patienten) verläuft die Erkrankung tödlich.
- In der Regel erkranken Kleinkinder (unter 6 Jahren) seltener und der Krankheitsverlauf ist weniger schwer als bei älteren Personen.
- Zur Prophylaxe wird die Impfung entsprechend dem Impfschema des BAG empfohlen.
Quelle: Bull BAG 2006; Nr. 13:225-31
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