- Wie behandle ich Patienten mit einem kardiovaskulären Hochrisikoprofil?
Wichtiges aus der persönlichen Anamnese
Diagnose Diabetes mellitus vor 20 Jahren mit aktuell guter Blutzucker-Einstellung (HbA1c 6.9%) unter einer Therapie mit Janumet, Ozempic und Tresiba. Der Patient hat jedoch ein hohes kardiovaskuläres Risikoprofil mit den Risikofaktoren Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, Hypercholesterinämie und arterieller Hypertonie. Er hat in der persönlichen Anamnese eine koronare 2-Gefässerkrankung, leicht eingeschränkte Herzfunktion und eine chronische Niereninsuffizienz.
Fragestellungen
- Kann die antidiabetische Therapie optimiert werden?
- Braucht es hierfür eine spezielle Kostengutsprache?
Schlussfolgerungen
Der Patient weist ein hohes kardiovaskuläres Risiko auf. Der Patient könnte in Bezug auf renale und kardiovaskuläre Endpunkte von einer zusätzlichen Therapie mit einem SGLT2- Hemmer profitieren (insbesondere in Hinblick auf die Nieren- und Herzinsuffizienz). Eine Kombinationstherapie GLP1 Analogon/ SGLT2 Hemmer setzt eine Kostengutsprache von der Krankenkasse voraus.
Vorgeschlagene Massnahmen und Therapie
Beantragung einer Kostengutsprache für eine Kombinationstherapie GLP1 Analogon/ SGLT2 Hemmer
Wenn diese vorliegt, würde die antidiabetische Therapie des Patienten wie folgt angepasst:
- Stoppen von Janumet
- Anstelle davon Kombinationspräparat Metformin/ SGLT2 Hemmer (z.B. Xigduo 10/1000 1-0-0) (CAVE bei GFR 48 ml/min maximale Tagesdosis von Metformin von 1000mg)
- Semaglutid kann bei guter Verträglichkeit auf 1mg wöchentlich erhöht werden
- Tresiba 14 E vorerst weiter, je nach Therapieansprechen evtl. Reduktion der Dosis im Verlauf
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Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung
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Die Autorin hat keine Interessenskonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel deklariert.