- Ein Einblick in ein simples Gesundheitssystem
Vielleicht haben Sie auch schon ein Gesundheitsprojekt in einem Entwicklungsland besucht, geleitet oder verspüren einfach den Wunsch, armen Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu vermitteln? Falls Sie Interesse haben, uns in einem interessanten Projekt in Senegal zu begleiten, dann möchte ich Ihnen gerne die geplante Krankenstation in Ngascop vorstellen. Der St. Galler Verein «Hand für Afrika», unterstützt von der lokalen katholischen Kirche, fördert seit über 20 Jahren erfolgreich schulische und landwirtschaftliche Projekte. Jeder Franken wird sparsam investiert dank 100% ehrenamtlicher Tätigkeit (www.handfuerafrika.ch). In Ngascop gibt es bereits gut funktionierende Schulen, die von muslimischen und christlichen Schülern besucht werden, ein politisch und religiös stabiler Ort. Etwa 50 000 Menschen in der Umgebung sind medizinisch unterversorgt.
Die Kosten der Krankenstation mit mehreren Sprechzimmern, Gebärsaal, Küche, Apotheke und einem einfachen Laborbereich belaufen sich auf ca. 150 000 Franken, bei uns würde das mindestens 1.5 Mio. Franken kosten. Bei der Planung haben wir Priester und eine Ordensschwester aus der Pflege vor Ort miteinbezogen und das Ambulatorium an die örtlichen Bedürfnisse angepasst. Somit sind Lavabos in jedem Sprechzimmer ein verzichtbarer Luxus, da das Personal ganztags Handschuhe trage. Eine Waschmaschine brauche zu viel Wasser und Strom. Die Kranken bringen ihre Bettwäsche, das Essen und Betreuungshilfen von zu Hause mit und alles wird mit Javelwasser gereinigt und desinfiziert. Eine Kanalisation gibt es in Senegal nur am Meer.
Es ist beeindruckend, mit wie wenig Geld eine pragmatische Mindestversorgung möglich ist im Vergleich zur unbezahlbaren bürokratischen Luxusmedizin in der Schweiz. Mit zusätzlichen Präventionsprogrammen wie Informationen über Hygieneverhalten, gesunde Ernährung und Zubereitung von sauberem Trinkwasser können einfache Hilfsprojekte gerade in der jungen Bevölkerung ein Umdenken bewirken. Auch das Wissen zur Malariaprävention ist sehr wichtig. Die jungen Mütter bekommen für ihr Neugeborenes nach der Geburt ein Moskitonetz (Fr. 1.20) geschenkt, da die Malaria vor allem bei Kleinkindern schwer verläuft.
Wenn wir jeden Tag nur 1-2 Franken einer Organisation spenden, die das Geld sparsam in ein Hilfsprojekt in einem Entwicklungsland einsetzt, dann können wir für arme Menschen viel Gutes tun und fördern die lokale Wirtschaft.
c.steinacher@bluewin.ch