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Krankenhausergebnisse einer in der Gemeinschaft erworbenen Infektion mit der SARS-CoV-2 Omicron-Variante im Vergleich zu Influenza-Infektionen in der Schweiz

Angesichts der laufenden COVID-19-Pandemie ist es von entscheidender Bedeutung, die aktuelle Krankheitslast durch die SARS-CoV-2-Omicron-Variante bei Krankenhauspatienten zu bewerten, um die geeigneten Massnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit durch Vergleiche mit den besser bekannten saisonalen Grippeinfektionen können. Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus der Schweiz hatte zum Ziel, die stationären Ergebnisse von Patienten, die mit der SARS-CoV-2 Omicron-Variante infiziert waren, mit Patienten mit Influenza-Infektion zu vergleichen.

Design und Teilnehmer

Diese Kohortenstudie basierte auf einem nationalen COVID-19- und Influenza-Register. Krankenhauspatienten im Alter von 18 Jahren und älter mit einer in der Gemeinschaft erworbenen Infektion mit der SARS-CoV-2-Omicron-Variante, die zwischen dem 15. Januar und dem 15. März 2022 aufgenommen wurden (zu einem Zeitpunkt, wo die B.1.1.529 Omicron-Vorherrschaft >95 % betrug), und hospitalisierte Patienten mit Influenza A- oder B-Infektion wurden eingeschlossen. Patienten ohne Studienergebnis bis zum 30. August 2022, wurden zensiert. Die Studie wurde an 15 Spitälern in der Schweiz durchgeführt.

Expositionen

Gemeinschaftlich erworbene SARS-CoV-2 Omicron-Variante vs. gemeinschaftlich erworbene saisonale Influenza A oder B.

Hauptergebnisse und Massnahmen

Primäre und sekundäre Ergebnisse wurden definiert als Sterblichkeit im Krankenhaus, Sterblichkeit im Krankenhaus und Aufnahme auf die Intensivstation bei Patienten mit der SARS-CoV-2 Omicron Variante oder Influenza. Die Cox-Regression (ursachenspezifische und Fine-Gray-Unterverteilungs-Hazard-Modelle) wurde verwendet, um die Zeitabhängigkeit und konkurrierende Ereignisse zu berücksichtigen, bei einer inversen Wahrscheinlichkeitsgewichtung zur Berücksichtigung von Störfaktoren mit Rechtszensierung an Tag 30.

Ergebnisse

Von 5212 Patienten aus 15 Krankenhäusern hatten 3066 (58,8 %) eine SARS-CoV-2 Omicron Variante und 2146 Patienten (41,2 %) in 14 Zentren waren an Influenza A oder B erkrankt. Von den Patienten mit der SARS-CoV-2-Omicron-Variante waren 1485 (48,4 %) weiblich, während 1113 Patienten mit Influenza (51,9 %) weiblich waren (P = .02). Patienten mit der SARS-CoV-2-Omicron-Variante waren jünger (mittleres [IQR]-Alter, 71 [53-82] Jahre) als die Patienten mit Influenza (mittleres [IQR]-Alter, 74 [59-83] Jahre; P < .001). Insgesamt starben 214 Patienten mit der SARS-CoV-2 Omicron-Variante (7,0 %) während des Krankenhausaufenthalts gegenüber 95 Patienten mit Influenza (4,4 %; P < .001). Die endgültige bereinigte Subdistribution Hazard Ratio (sdHR) für den Tod im Krankenhaus für die SARS-CoV-2 Omicron-Variante gegenüber Influenza betrug 1,54 (95% CI, 1,18-2,01; P = .002). Insgesamt wurden 250 Patienten mit der SARS-CoV-2 Omicron Variante (8,6 %) gegenüber 169 Patienten mit Influenza (8,3 %) auf die Intensivstation eingeliefert (P = .79). Die SARS-CoV-2-Omicron-Variante war nicht signifikant mit einer vermehrten Einweisung in die Intensivstation gegenüber der Influenza- Infektion assoziiert (sdHR, 1,08; 95% CI, 0,88-1,32; P = .50).

Schlussfolgerungen

In dieser Kohortenstudie mit 5212 Patienten, die mit der SARS-CoV-2 Omicron-Variante oder Influenza A oder B in der Schweiz hospitalisiert wurden, war die SARS-CoV-2 Omicron Variante mit einem 1.5-fach höheren Risiko für 30 Tage Gesamtmortalität im Spital im Vergleich zu Influenza assoziiert. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pa­tienten mit der SARS-CoV2 Omicron Variante trotz der Virusevolution und den verbesserten Managementstrategien ein höheres Risiko für Mortalität im Spital haben als diejenigen mit einer Influenzainfektion.

Quelle: Portmann Lea et al. Hospital Outcomes of Community-Acquired SARS-CoV-2 Omicron Variant Infection Compared With Influenza Infection in Switzerland. JAMA Network Open. 2023;6(2):e2255599. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.55599

Prof. em. Dr. Dr. h.c. Walter F. Riesen

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  • Vol. 13
  • Ausgabe 3
  • März 2023