- Mehr Fleisch am Knochen!
Der ernährungsmässige Erhalt der Muskelgesundheit im Alter gewinnt (neben regelmässigem Muskeltraining) immer mehr an Bedeutung. Bietet sich hier doch auch lebenslangen «Bewegungsmuffeln» die Möglichkeit, Muskelmasse und Muskelkraft bis ins höchste Lebensalter zu erhalten. Nachdem die Pharmaindustrie schon seit längerem intensiv an neuen Medikamenten für den Muskelerhalt/-aufbau im Alter tüftelt, haben hier die klinischen Ernährungswissenschaftler und Altersmediziner die Nase vorn! Die zum Thema geleistete wissenschaftliche Basis ist solid: der ältere Muskel braucht zu seinem Erhalt und Aufbau mehr Proteine als in jüngeren Jahren – und mehr noch: bei sarkopenen Senioren wirken leichtverdauliche Leucin-angereicherte Molkeproteine muskelaufbauend, selbst ohne begleitendes Muskeltraining!
Doch halt! Dies nun zum Anlass zu nehmen, den täglichen Fussmarsch mit Molkeproteinen zu ersetzen ist hier nicht die Botschaft! Wissen wir doch aus anderen Studien, dass Muskelmasse allein nicht Garant für weniger Stürze im Alter ist! Auch die Muskelkoordination muss erhalten werden! Dies erfolgt mit grösstem Erfolg mit «Kopf-involvierenden» Bewegungsformen wie T’ai Chi, Tanz und Rhythmik! Wem dies zu «esoterisch» oder sozial ist, kann auch täglich zuhause für sich allein Gleichgewichts- und Koordinationsübungsprogramme praktizieren!
Es wäre auch völlig falsch zu meinen, dass nun alle – in Sorge um ihre Muskulatur – zur Proteinflasche greifen sollen. Wie von Frau Dr. clin. nutr. Caroline Kiss im nachfolgenden Beitrag aufgeführt, konsumiert die Mehrheit der jüngeren Schweizerinnen und Schweizer (bis 50 J.!) bereits mehr Proteine als empfohlen. Mit dem langsam steigenden Proteinbedarf ab 50 ändert dies jedoch: so kommen hier weniger als 50 % der 65 bis 75-Jährigen auf die minimalen 1.0 g Protein pro kg Körpergewicht. Wie weiter im Beitrag aufgezeigt wird, ist es mit ein paar Ernährungsumstellungen – und v.a. mit mehr Wissen um proteinreiche Lebensmittel – problemlos möglich, mit natürlichen (und genussvollen) Speisen Muskelmasse und -kraft zu erhalten. Wird dies gemeinsam mit der im Alter erforderlichen täglichen Gesamtkalorien-Reduktion von ca. 25% umgesetzt (siehe dazu auch den kürzlich erschienenen Bericht zur Ernährung im Alter der Eidgenössischen Er-nährungskommission, https://www.eek.admin.ch/eek/de/home.html), wird die alternde Baby-Boomer Generation alle Chancen haben, mit der richtigen Ernährung bis ins höchste Alter mobil und fit zu bleiben – und dies ohne Gewicht zuzunehmen!
Aber auch Senioren mit einer bereits bestehenden Sarkopenie können hoffen: mit speziell für den Muskelaufbau zusammengesetzten Proteinsupplementen kann hier die Situation merklich verbessert werden. Ob dabei vollbilanzierte (hochkalorische) oder niedrigkalorische rein für den Muskelaufbau gedachte Proteinsupplemente zum Einsatz kommen, muss im Einzelfall und im Rahmen der täglichen Gesamternährungsbedürfnisse entschieden werden.
Mehr Informationen zur bisher unterschätzten Rolle der Ernährung für die Muskelgesundheit im Alter erhalten Sie in unserem nachfolgenden Beitrag.
Gute Lektüre!
Doch halt! Dies nun zum Anlass zu nehmen, den täglichen Fussmarsch mit Molkeproteinen zu ersetzen ist hier nicht die Botschaft! Wissen wir doch aus anderen Studien, dass Muskelmasse allein nicht Garant für weniger Stürze im Alter ist! Auch die Muskelkoordination muss erhalten werden! Dies erfolgt mit grösstem Erfolg mit «Kopf-involvierenden» Bewegungsformen wie T’ai Chi, Tanz und Rhythmik! Wem dies zu «esoterisch» oder sozial ist, kann auch täglich zuhause für sich allein Gleichgewichts- und Koordinationsübungsprogramme praktizieren!
Es wäre auch völlig falsch zu meinen, dass nun alle – in Sorge um ihre Muskulatur – zur Proteinflasche greifen sollen. Wie von Frau Dr. clin. nutr. Caroline Kiss im nachfolgenden Beitrag aufgeführt, konsumiert die Mehrheit der jüngeren Schweizerinnen und Schweizer (bis 50 J.!) bereits mehr Proteine als empfohlen. Mit dem langsam steigenden Proteinbedarf ab 50 ändert dies jedoch: so kommen hier weniger als 50 % der 65 bis 75-Jährigen auf die minimalen 1.0 g Protein pro kg Körpergewicht. Wie weiter im Beitrag aufgezeigt wird, ist es mit ein paar Ernährungsumstellungen – und v.a. mit mehr Wissen um proteinreiche Lebensmittel – problemlos möglich, mit natürlichen (und genussvollen) Speisen Muskelmasse und -kraft zu erhalten. Wird dies gemeinsam mit der im Alter erforderlichen täglichen Gesamtkalorien-Reduktion von ca. 25% umgesetzt (siehe dazu auch den kürzlich erschienenen Bericht zur Ernährung im Alter der Eidgenössischen Er-nährungskommission, https://www.eek.admin.ch/eek/de/home.html), wird die alternde Baby-Boomer Generation alle Chancen haben, mit der richtigen Ernährung bis ins höchste Alter mobil und fit zu bleiben – und dies ohne Gewicht zuzunehmen!
Aber auch Senioren mit einer bereits bestehenden Sarkopenie können hoffen: mit speziell für den Muskelaufbau zusammengesetzten Proteinsupplementen kann hier die Situation merklich verbessert werden. Ob dabei vollbilanzierte (hochkalorische) oder niedrigkalorische rein für den Muskelaufbau gedachte Proteinsupplemente zum Einsatz kommen, muss im Einzelfall und im Rahmen der täglichen Gesamternährungsbedürfnisse entschieden werden.
Mehr Informationen zur bisher unterschätzten Rolle der Ernährung für die Muskelgesundheit im Alter erhalten Sie in unserem nachfolgenden Beitrag.
Gute Lektüre!
Prof. Dr. med. Reto W. Kressig
Ärztlicher Direktor & Klinischer Professor für Geriatrie
Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER & Universität Basel
Burgfelderstrasse 101
4002 Basel
RetoW.Kressig@felixplatter.ch