- Riechstörungen gehen mit einer Erhöhung der Mortalität einher
Riechstörungen (Hyp- bzw. Anosmie) beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität. Vielmehr sind sie auch prognostisch relevant.
Das Thema Riech- und Geschmacksstörungen ist in Zeiten von COVID-19 von besonderer Aktualität und Relevanz; denn bis zu 60% der Infizierten klagen über solche Störungen. Sie erfordern grundsätzlich immer eine HNO-ärztliche bzw. neurologische Abklärung, auch wenn sie Ausdruck eines Alterungsprozesses sein können.
Die häufigsten Ursachen für Riechstörungen sind:
- Schädel- oder Schädelhirntraumata mit okzipitalem oder frontalem Aufprall (traumatische Anosmie)
- Verlegung der Riechspalte durch Polypen oder Tumoren, Mundatmung, Tracheotomie, Laryngektomie (respiratorische Anosmie)
- Neurodegenerative Anosmie bei Demenz oder Parkinson-Syndrom
- Virale bzw. postvirale Anosmie vor allem bei Covid-19 und Parainfluenza-Viren (essenzielle Anosmie)
- Medikamentös induzierte Riechstörung
- Schadstoff-bedingte Riechstörung
- Zentral bedingte Riechstörung z.B. bei Frontalhirntumoren
- Kongenitale Riechstörung.
Riechstörungen sind prognostisch relevant. Dies konnte in einer Reihe von Studien gezeigt werden. «Die Betroffenen versterben im Rahmen eines Morbus Parkinson oder einer Demenz», so Prof. Antje Welge-Lüssen. Neurodegenerative Riechstörungen sind weder einer kausalen noch einer symptomatischen Therapie zugänglich. Bei der postviralen Anosmie empfiehlt sich ein Riechtraining.