- Wissenschaftliche Evidenz und Social Media in Covid-Zeiten
Der Kommunikationsinhalt der Covid-Negierer berührt mich tief. Über die sozialen Medien können die vermeintlichen Kenner der Materie alles behaupten und als Evidenz hinstellen. Facebook, Instagram und WhatsApp, wie sie alle heissen, multiplizieren den Inhalt ohne mit den Wimpern zu zucken. Mit Social Media können wir Millionen von Menschen mit digitalen Inhalten jeglicher Art füttern. Ob der Inhalt richtig oder falsch ist, scheint keine so grosse Rolle zu spielen. So geschehen am 9.9.2021 als ich via WhatsApp ein Audio-File zugespielt erhalten habe in welchem sich eine Frau an Familie und Freunde richtet und behauptet, dass ein leitender Arzt eines Spitals die Covid-Inhalte von Bund, Spitälern und deren Wissenschaftlern kritisiert und als falsch hinstelle. Dabei werden Zitate wiedergegeben welche abstrus und fern aller medizinischer Wahrheiten sind. Ich sah mich genötigt, den mir gut bekannten CEO dieses Spitals zu informieren. Der CEO klärt mich darüber auf, dass andere Spitäler ebenfalls davon betroffen seien. Diese Fehlinformation wolle man nicht bewirtschaften und ihr damit eine zusätzliche Beachtung verschaffen. Eine weise und richtige Entscheidung.
Während meiner nun 30-jährigen wissenschaftlichen Tätigkeit konnte ich beobachten, wie sich die Wissenschaft von einer deskriptiven zu einer hoch stehenden vergleichenden Wissenschaft gewandelt hat. Studien werden vor der Publikation von Spezialisten gesichtet
Wissenschaftliche Evidenz und Social Media in Covid-Zeitenund kritisiert. Fehlerhafte, oder schlecht entworfene wissenschaftliche Arbeiten werden abgelehnt. Interessenkonflikte müssen dargestellt und ethisches Verhalten erklärt werden.
Wie steht es dagegen mit Qualitätsanforderungen bei den Social Media Bloggern? Welchen Platz haben Ehrlichkeit und wissenschaftliche Wahrheit? Wie stark sind diese sich der Verantwortung ihrer Inhalte bewusst? Ich höre schon ein giftiges Zischen: «Was soll das. Kein Interesse!» Der Appell an Verantwortung und inhaltliche Qualität und Wahrhaftigkeit verpufft wirkungslos. Das Internet hat gelernt, heikle Themen zu filtern. Staaten wie China schränken die Meinungsfreiheit ein. Das wünschen wir uns alle nicht. Somit bleibt nur eines: Beim Konsumieren dieser Inhalte Gehirn einschalten und daran denken, wo wohl eher die Wahrheiten liegen; in einem wissenschaftlich publizierten Beitrag oder in einem Social Media Blog!
Während meiner nun 30-jährigen wissenschaftlichen Tätigkeit konnte ich beobachten, wie sich die Wissenschaft von einer deskriptiven zu einer hoch stehenden vergleichenden Wissenschaft gewandelt hat. Studien werden vor der Publikation von Spezialisten gesichtet
Wissenschaftliche Evidenz und Social Media in Covid-Zeitenund kritisiert. Fehlerhafte, oder schlecht entworfene wissenschaftliche Arbeiten werden abgelehnt. Interessenkonflikte müssen dargestellt und ethisches Verhalten erklärt werden.
Wie steht es dagegen mit Qualitätsanforderungen bei den Social Media Bloggern? Welchen Platz haben Ehrlichkeit und wissenschaftliche Wahrheit? Wie stark sind diese sich der Verantwortung ihrer Inhalte bewusst? Ich höre schon ein giftiges Zischen: «Was soll das. Kein Interesse!» Der Appell an Verantwortung und inhaltliche Qualität und Wahrhaftigkeit verpufft wirkungslos. Das Internet hat gelernt, heikle Themen zu filtern. Staaten wie China schränken die Meinungsfreiheit ein. Das wünschen wir uns alle nicht. Somit bleibt nur eines: Beim Konsumieren dieser Inhalte Gehirn einschalten und daran denken, wo wohl eher die Wahrheiten liegen; in einem wissenschaftlich publizierten Beitrag oder in einem Social Media Blog!
Prof. Dr. med. Gabriel Schär
gabriel.schaer@usz.ch
Prof. Dr. med. Gabriel Schär
Aarau
gabriel.schaer@usz.ch