- Krebsbericht Schweiz 2021: das Risiko an Krebs zu sterben nimmt weiter deutlich ab
Betreffend aller Todesfälle sind bei den Männern 30% und bei den Frauen 23% auf Krebs zurückzuführen. Bei den Männern werden 21% durch Lungen-, 14% durch Prostata- und 10% durch Dickdarmkrebs verursacht. Bei den Frauen ist Brustkrebs mit 18% führend, gefolgt von Lungenkrebs mit 16% und Dickdarmkrebs mit 10%.
Wenn wir die 5-Jahres Überlebenszahlen für alle Krebskrankheiten zusammen anschauen, dann liegen diese für die Frauen mit Krebs heute bei 67% und für Männer mit Krebs bei 64%. Dies ist eine weitere Verbesserung um 3% im Vergleich zur Periode 2003-2007. Bei Kindern mit Krebs liegt diese 5-Jahres Zahl heute bei 85%. Die Mortalitätsraten haben bei Kindern und Jugendlichen in diesem Zeitraum durch verbesserte Therapien weiter abgenommen.
Bei den Männern sind 50,3% der neuen Krebsfälle durch Prostata-, Lungen- und Dickdarmkrebs, bei den Frauen sind 51,1% durch Brust-, Lungen- und Dickdarmkrebs verursacht. Das Erkrankungsrisiko für Krebs insgesamt hat im Zeitraum 2003-2017 bei den Frauen nicht mehr zugenommen und bei den Männern sogar leicht abgenommen.
Die Schere zwischen weiterhin zunehmender Krebsinzidenz und abnehmendem Risiko einer Krebserkrankung zu erliegen, wird sich wohl noch beschleunigt weiter öffnen. Wir dürfen also davon ausgehen, dass die aktuellen Zahlen 2021 bereits wieder besser sind, allerdings müssen wir immer noch 3 Jahre warten, bis die jeweils bereinigten Zahlen vorliegen. Insbesondere der Einfluss der neuen Immuntherapien ist noch nicht genügend abgebildet in diesen Zahlen bis 2017. Die hier dokumentierten eindrücklichen Erfolge sind ein wichtiger Moment in der modernen Onkologie der Schweiz.
Die Daten entstammen dem sehr lesenswerten dritten Schweizerischen Krebsbericht 2021, den das Bundesamt für Statistik (BFS), die Nationale Krebsregistrierungsstelle (NKRS) und das Kinderkrebsregister (KiKR) für die Periode 2013–2017 gemeinsam publiziert haben. Der Bericht ist spannend und wiederum graphisch exzellent präsentiert.
Mit diesem erfreulichen Editorial schliessen wir den ersten Lebensabschnitt von info@onkologie und freuen uns auf den Start von info@onco-suisse durch die Zusammenlegung mit dem traditionsreichen Schweizer Krebsbulletin.
Prof. em. Dr. med. Thomas Cerny
thomas.cerny@kssg.ch
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