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Neue Führung bei den Oncosuisse Gesellschaftern

«Krebsliga Schweiz (KLS)» und «Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK)»

  • «Krebsliga Schweiz (KLS)» und «Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK)»


Mirjam Weber wird CEO der Krebsliga Schweiz

Der Vorstand der Krebsliga Schweiz hat Mirjam Weber als neue CEO ernannt. Sie wird im August 2024 die Nachfolge von Daniela de la Cruz antreten.


Mirjam Kilunda Weber ist seit 1. September 2020 Mitglied der Geschäftsleitung der Krebsliga Schweiz und leitet den Bereich Beratung, Angebote & Bildung. Zuvor war sie während mehreren Jahren in führenden Positionen in der Bundes- und Kantonsverwaltung tätig; darunter von 2017 bis 2020 beim Bundesamt für Gesundheit als Leiterin Nationale Strategie Sucht und Stv. Sektionsleiterin in der Abteilung NCD, und von 2014 bis 2017 in der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern. Zudem verfügt sie über langjährige Erfahrung als Sozialarbeiterin und /-pädagogin. Sie schloss im Mai 2024 einen Executive Master of Business Administration EMBA der University of Rochester (USA) & Universität Bern ab, verfügt über Masterabschlüsse in Sozialer Arbeit sowie in Leadership & Management und ist Fellow des internationalen Health Leaders Network SCIANA.

Weitere Informationen
media@krebsliga.ch

Vincent Gruntz wird neuer CEO der SAKK

Der Vorstand der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) wählte Vincent Gruntz zum neuen CEO. Der Ökonom mit einer breiten Erfahrung im Gesundheitswesen und der Pharma-Branche wird im September 2024 die Nachfolge von Hans Rudolf Keller antreten.


Vincent Gruntz, der studierte Wirtschaftswissenschaftler (lic. rer. pol.), arbeitete in diversen Führungsfunktionen in der Pharma-Branche und war einige Jahre als Ökonom in der Abteilung für Kranken- und Unfallversicherungen beim Bundesamt für Gesundheit tätig. Zuletzt war er bei Novartis als Vice President und International Head of Cell and Gene Therapies für das gesamte Zelltherapie-Portfolio verantwortlich.

Weitere Informationen
miklos.pless@sakk.ch

Ein Bundesgesetz für die Gesundheit in der Schweiz?

Die Verantwortung für die Gesundheitsversorgung der Schweizer Bevölkerung liegt bei den Kantonen. Eine pragmatische und effiziente Zusammenarbeit zwischen Organisationen, Bund und Kantonen ist deshalb unerlässlich.

Im Bereich der übertragbaren Krankheiten, zu denen auch Krebs gehört, fehlen jedoch weitgehend die gesetzlichen Grundlagen für eine solche Zusammenarbeit: Es gibt kein nationales Gesundheitsgesetz. Oncosuisse hat darauf reagiert und sich dafür eingesetzt, dass ein Nationaler Krebsplan entwickelt und umgesetzt wird: Im Februar 2024 hat der Nationalrat als Zweitrat der Motion von Ständerat Erich Ettlin / Mitte OW zugestimmt. Damit ist zwar eine Verbesserung der Situation zu erwarten, insbesondere in der nationalen Koordination der Zusammenarbeit der Akteure über die Kantonsgrenzen hinaus. Ein solcher nationaler Plan kann aber ein Gesundheitsgesetz nicht ersetzen. Offensichtliche Gründe dafür sind die Beschränkung auf eine Krankheit/einen Krankheits- oder Behandlungskomplex (nationale Initiativen gibt es u.a. für Krebs, Demenz, Palliative Care, Diabetes, Post-Covid-Erkrankungen oder auch Sucht) sowie die oft begrenzte Laufzeit. Ein Gesundheitsgesetz hingegen würde es ermöglichen, krankheitsunabhängig und unbefristet über die Kantone hinweg koordinierend zu wirken und so die Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW hat sich seit längerem immer wieder mit möglichen Reformen und konkret mit der Einführung eines Bundesgesetzes über die Gesundheit befasst. In ihrer Stellungnahme vom 23.5.2024 legt sie nun ihre Haltung zum 2023 erschienenen Bericht «Analyse der Steuerung des Schweizer Gesundheitssystems und Vorschlag für ein Bundesgesetz über die Gesundheit» von unisanté dar, der unter der Leitung von Prof. Stéfanie Monod erstellt und von der SAMW finanziert wurde.

Der Bericht unterstreicht gemäss SAMW, dass das schweizerische Gesundheitswesen auf Bundesebene hauptsächlich durch das Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) geregelt wird. Eine umfassende Gesundheitspolitik müsse aber über das KVG hinausgehen. Weiter beschreibt der Bericht ein leistungsfähiges Gesundheitssystem, das aber schlecht auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet ist. Gründe dafür sind ein fragmentiertes Gesundheitsverständnis, eine zu komplexe Steuerung und verflochtene Verantwortlichkeiten. Vor diesem Hintergrund schlägt die SAMW vor, die Gesundheitspolitik in einem Verfassungsartikel zu verankern.

Angesichts der hohen Komplexität der Krebsbehandlung und des damit verbundenen Koordinationsbedarfs sowie unter dem Gesichtspunkt des chancengleichen Zugangs zur Krebsfrüherkennung und -behandlung ist diese Stossrichtung sehr zu unterstützen. Oncosuisse wird die Bestrebungen in diese Richtung weiterhin aufmerksam verfolgen und dankt der SAMW für die ergriffene Initiative.

Weitere Informationen
Zum Thema: m.roethlisberger@oncosuisse.ch
Zum Bericht: www.samw.ch

Literatur
1. https://oncosuisse.ch/oncosuisse-session-2-ein-nationaler-krebsplan-fuer-die-schweiz/
2. https://www.samw.ch/de/Projekte/Uebersicht-der-Projekte/Bundesgesetz-ueber-die-Gesundheit.html

Dr. sc. nat. Michael Röthlisberger

info@onco-suisse

  • Vol. 14
  • Ausgabe 4
  • August 2024