Einführung

Frozen Shoulder – Geduld bei der Rekonvaleszenz



Frozen Shoulder – Geduld bei der Rekonvaleszenz

Der beiliegende Artikel gibt eine sehr schöne Übersicht über das Krankheitsbild der Frozen Shoulder. Die klar strukturierte Gestaltung des Artikels hilft dem Leser sich in kurzer Zeit gut zurechtzufinden.

Es ist gerade auch in der Praxis wichtig zu wissen, dass die Frozen Shoulder ein sehr häufiges Krankheitsbild darstellt, welches aber in der Regel bereits klinisch sehr gut vom noch häufigeren Krankheitsbild des subakromialen Impingements abgegrenzt werden kann. Das Impingement macht beim Heben des Armes im Bereich der Horizontalen Schmerzen, die Frozen Shoulder als eines der wenigen Krankheitsbilder bereits bei adduziertem Arm, insbesondere beim Prüfen der passiven Aussenrotation. Diese bzw. die verminderte passive Aussenrotation ist dann auch das erste klinische Zeichen der Frozen Shoulder und typischerweise endgradig schmerzhaft. Dies wird im Artikel sehr klar und anschaulich beschrieben.

Wichtig für die Praxis ist auch zu wissen, dass die Bildgebung der Schulter nur von sekundärem Wert ist. In der Regel reicht das Standard Röntgenbild um grobe ossäre Pathologien auszuschliessen. Die Anamnese und die Untersuchung der Frozen Shoulder sind derart typisch, dass die Schultersonographie und die MRT-Untersuchung keinen entscheidenden diagnostischen Mehrwert darstellen.

Der Artikel zeigt ebenfalls sehr illustrativ, dass das Krankheitsbild der Frozen Shoulder typischerweise sehr langwierig ist, in der Regel 18 Monate dauert und dementsprechend viel Geduld von Seiten der Patient/-innen und Ärzt/-innen abverlangt. Dieses Wissen ist aber häufig auch bereits der erste Schritt zur Besserung.

Die verschiedenen Phasen und die dazugehörigen möglichen Therapien werden im Artikel sehr klar beschrieben. Für die initiale Schmerz-Phase ist das Ziel die Schmerzreduktion, für die Bewegungseinschränkungs-Phase das Wiederherstellen der Beweglichkeit.

Insgesamt ist wichtig und gut zu wissen, dass die Frozen Shoulder in der Regel, wenn auch oft nach langer Zeit, wieder und meist folgenlos abheilt und nur sehr selten eine operative Massnahme zur Verbesserung der Beweglichkeit notwendig ist. Die Lektüre lohnt sich!

Prof. Dr. Bernhard Jost

Schulter- und Ellbogenchirurgie
Klinik für Orthopädische Chirurgie und
Traumatologie des Bewegungsapparates
Kantonsspital St.Gallen
Rorschacherstrasse 95
St. Gallen

Dr. med. Matthijs Jacxsens, PhD

Schulter- und Ellbogenchirurgie
Klinik für Orthopädische Chirurgie und
Traumatologie des Bewegungsapparates
Kantonsspital St.Gallen
Rorschacherstrasse 95
St. Gallen