- Interprofessionelle Zusammenarbeit in der ambulanten Gesundheitsversorgung
Einführung
Das Management der Patientengesundheit erfordert ein interprofessionelles Gesundheitsteam. In der Allgemeinmedizin ist interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend, um Fragmentierung und Ineffizienzen, die aus der traditionellen, auf isolierten Fachrichtungen basierenden Struktur des Gesundheitswesens resultieren, zu überwinden (1). Diese Kooperation verbessert die patientenzentrierte Versorgung, da sie umfassende Behandlungspläne ermöglicht, die sowohl physische als auch psychosoziale Aspekte berücksichtigen (2).
Zudem trägt interdisziplinäres Arbeiten zur Optimierung des Gesundheitssystems bei, indem es die Ressourcenallokation und die Kommunikation effizienter gestaltet (3). Innovation und Problemlösung werden durch die Vielfalt der Perspektiven und Kenntnisse gefördert, die in einem interdisziplinären Team zusammenkommen (4). Darüber hinaus werden die berufliche Entwicklung und der Wissensaustausch unter Gesundheitsdienstleistern gestärkt (5).
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Adressierung sozialer Determinanten der Gesundheit. Ein multidisziplinäres Team kann dabei helfen, soziale Einflussfaktoren auf die Gesundheit zu erkennen und zu mildern (5).
Allerdings müssen Herausforderungen wie Kommunikationsbarrieren überwunden werden, um eine wirksame Zusammenarbeit zu gewährleisten (6).
Die aktuelle Studie, die sich mit der interprofessionellen Zusammenarbeit in der ambulanten Grundversorgung befasst, unterstreicht die Wichtigkeit dieses Aspekts (7). Ihr Ziel ist es, sowohl die fördernden als auch die hemmenden Faktoren in der interprofessionellen Patientenversorgung zu erforschen und zu beleuchten.
Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich
(IHAMZ)
Pestalozzistrasse 24, 8091 Zürich
katja@weiss.co.com
1. Braithwaite J, Westbrook M. Rethinking clinical organisational structures: an attitude survey of doctors, nurses and allied health staff in clinical directorates. J Health Serv Res Policy. 2005;10(1):10-7.
2. Elsayem A, Swint K, Fisch MJ, Palmer JL, Reddy S, Walker P, et al. Palliative care inpatient service in a comprehensive cancer center: clinical and financial outcomes. J Clin Oncol. 2004;22(10):2008-14.
3. Reeves S, Lewin S, Espin S, Zwarenstein M. Interprofessional Teamwork in Health and Social Care2010.
4. Baer M, Frese M. Innovation is Not Enough: Climates for Initiative and Psychological Safety, Process Innovations, and Firm Performance. Journal of Organizational Behavior. 2003;24:45-68.
5. Bosch B, Mansell H. Interprofessional collaboration in health care: Lessons to be learned from competitive sports. Can Pharm J (Ott). 2015;148(4):176-9.
6. Kvarnström S. Difficulties in collaboration: A critical incident study of interprofessional healthcare teamwork. Journal of Interprofessional Care. 2008;22(2):191-203.
7. Bettina Schwind, Formen interprofessioneller Zusammenarbeit in der ambulanten Gesundheitsversorgung. Eine fallübergreifende Analyse in der deutschsprachigen Schweiz, PRAXIS 2024. 113(02): 28-33.